Vereinsgeschichte
1861-1886
Am 11.05.1861 wird der Turnverein GutsMuths im Lokal Berg in Alt-Moabit 18 gegründet. Das Gründungsprotokoll trägt 54 Unterschriften. Zunächst hatte der Verein nur eine Turnabteilung, die ausschließlich aus Männern bestand. Nach der Fahnenweihe im August 1861 zählt der Verein bereits 100 Mitglieder.
In den Jahren darauf ist die Mitgliederzahl des Vereins starken Schwankungen unterworfen. Geeignete Übungsstätten waren Mangelware. Es gab noch keine Turnhallen, der Turnbetrieb musste in Tanzsälen stattfinden und die Turngeräte mussten aus dem Schuppen zu den Tanzsälen geschleppt werden.
1876 | Eröffnung der ersten Moabiter städtischen Turnhalle |
1884 | Gründung einer Fechtriege |
1886 | 25-jähriges Vereinsjubiläum. Die Männerabteilung hat 121 Mitglieder |
1887-1918
Weitere Männerabteilungen und Lehrlingsabteilungen wurden gegründet, 1891 sogar die erste Schülerabteilung. Das Vereinsnachrichtenblatt erscheint im Oktober 1892 erstmalig. Im November 1897 folgt die Gründung einer Frauenabteilung mit zunächst 13 Turnerinnen.
Ab 1908 werden die ersten Erfolge verbucht: Das Vereinsmitglied Max Rank erringt beim Deutschen Turnfest in Frankfurt/Main den 1. Platz im Gerätezwölfkampf. Die Vereinsmitglieder Heinrich Siebenhaar und Max Rank nehmen an den Turnwettkämpfen der Olympischen Spiele in London teil.
1897 | Eröffnung des „Spielplatzes“ hinter dem Moabiter Gesellschaftshaus |
1908 | Mitgliedsbeitrag steigt auf 1 Reichsmark/Monat |
1913 | Erstmalige Verleihung eines Ehrenzeichens in Silber für 25-jährige Vereinsmitgliedschaft |
1911 | 50-jähriges Jubiläum mit 1.102 Mitgliedern. Schauturnen mit 222 Männern, 82 Lehrlingen, 212 Schülern, 50 Frauen und 61 Mädchen |
1913 | Entwurf und erstmaliger Gebrauch des Vereinsemblems |
1919-1932
Die goldenen Zwanziger Jahre bringen auch dem Verein eine Blütezeit. Die Mitgliederzahl steigt sprunghaft auf fast 1.800 (davon rund 1.000 Erwachsene). Neben vielen Turnabteilungen hat der Verein Abteilungen für Fechten, Leichtathletik, Schwerathletik, Hockey, Tischtennis und eine Musik- und Sängerabteilung. Handball wurde abteilungsübergreifend gespielt. Schwimmen fand in den Abteilungen statt.
1919 | Gründung einer Leichtathletik- sowie einer Hockeyabteilung |
1920 | Hallenturnfest der 1. Männerabteilung mit vielen Ehrengästen und fast 1.000 Zuschauern |
1922 | 32 Mannschaften beiderlei Geschlechts und in verschiedenen Altersstufen spielen Feldhandball. Die 1. Männer- und Frauenmannschaft werden mehrmals Berliner Meister im Feldhandball |
1923 | Vereinsmitglied Walter Fitzner wird Turnfestsieger im Hochsprung. Erich Geisler wird Deutscher Meister im Marathonlauf |
1928 | Vereinsmitglied Hanns Mock wird beim Deutschen Turnfest 1928 in Köln dritter Turnfestsieger |
1933-1945
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde das Vereinsleben stark beeinträchtigt. Der Sport wurde in die politischen Strukturen der Nazis eingegliedert. Individualität und Vereinsleben wurden durch Gleichschritt bekämpft. Die Mitgliederzahlen gingen kontinuierlich zurück. Die Aufzeichnungen über das Vereinsleben werden zunehmend lückenhafter.
1934 | Die Knaben werden 1. Sieger des Staffellaufs Potsdam-Berlin |
1935 | Die Jugendmusterriege wird 1. Sieger im Barrenturnen in Berlin |
1946-1985
Nach dem II. Weltkrieg wird von den Alliierten das Sport treiben in Vereinen verboten. Es wird eine „Turngruppe Tiergarten“ durch Max Bischoff sowie Elsbeth Bender und Erich Kiwatschinski aufgebaut. Im Jahr 1947 wird der freie Vereinssport wieder genehmigt. Im selben Jahr erfolgt eine Fusion der Vereine Jahn-Verein Berlin 1859, Akademischer Turnverein zu Berlin 1860, Turnverein GutsMuths 1861 und Turnverein Nord-West 1803 zum Allgemeinen Turnverein zu Berlin (ATV).
Der Mauerbau am 13.08.1961 hat erhebliche Auswirkungen auf das Vereinsleben. Viele Mitglieder des Vereins lebten im Ostteil der Stadt und konnten nicht mehr in den Westteil kommen.
1953 | Gründung der Badminton-Abteilung |
1957 | Wiederbegründung des Vereins und Umbenennung in Turn- und Sportverein GutsMuths 1861 e. V. |
1958 | Gründung einer Schwimm-Abteilung. Weihe der neuen Vereinsfahne (die alte Vereinsfahne war in den Kriegswirren verloren gegangen) |
1966 | Gründung der Abteilungen „Mutter und Kind“ (Vorgängerabteilung der Abteilung Eltern-Kind-Turnen) und Ehepaarturnen |
1973 | Die Frauen-Handballmannschaft wird Deutscher Vizemeister |
1974 | Die Frauen-Handballmannschaft wird Deutscher Vizemeister |
1975 | Die Frauen-Handballmannschaft wird Deutscher Pokalsieger |
1976 | Die Frauen-Handballmannschaft wird zum 2. Mal Deutscher Pokalsieger |
1977 | Die Frauen-Handballmannschaft wird zum 1. Mal Deutscher Meister |
1979 | Die Frauen-Handballmannschaft wird zum 3. Mal Deutscher Pokalsieger |
1980 | Gründung der Taekwon-Do-Abteilung |
1985 | Beginn der Bauarbeiten für das Turn- und Freizeitzentrum Wullenweberwiese |
1985 | Gründung des Freizeitsport-Sonderprogramms. Der Verein hat 2.028 Mitglieder |
1986 bis heute
Im Jahr 1986 begeht der Verein sein 125-jähriges Jubiläum mit einem Festakt im ICC Berlin. Im selben Jahr erfolgt die Übergabe des Turn- und Freizeitzentrums an den Verein – die Kosten der Errichtung wurden zu 30 % von der Deutschen Klassenlotterie Berlin und zu 70 % vom Senat aufgebracht.
1988 | 1. Platz beim Wettbewerb des LSB „Beste Vereinszeitschrift“ |
1989 | Auszeichnung durch den Senator für Schulwesen, Berufsausbildung und Sport für die „Beste Vereinsjugend-Arbeit im Turnen“ |
1991 | Gründung der Judo-Abteilung. Auszeichnung durch den LSB im Rahmen des Wettbewerbs gesundheits- und freizeitorientierter Sportvereine mit dem Logo „Fit für Freizeit“ |
1991 | Die Handball-Abteilungen des Vereins und des BTSV 1850 schließen sich zu einer Spielgemeinschaft zusammen |
1995 | Die Mitgliederzahl erreicht mit 2.904 einen Höchststand |
2000 | 1. Projektpreis der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin |
2001 | Gründung der Abteilung Senioren-Freizeittreff |
2006 | 145-jähriges Jubiläum und 20-jähriges Bestehen des Zentrums |
2011 | 150-jähriges Jubiläum des Vereins und 25-jähriges Bestehen des Zentrums |